„Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist ganz gleich, ob dieser Garten groß oder klein ist.“
Was der Dichter Hugo von Hoffmannsthal hier beschreibt, ist das Ziel jeder gelungenen Gartenplanung. Man schafft sich seine eigene, kleine Welt, und das am besten mit Räumen für verschiedene Bedürfnisse: einen Rückzugsort, einen Ort zum Arbeiten, Spielen oder für Geselligkeit.
Gartengestaltung – Ideen für verschiedene Stile
Wenn Sie als Immobilienbesitzer einen Garten neu anlegen möchten oder es darum geht, Garten oder Vorgarten zu modernisieren, pflegeleicht zu gestalten oder auf veränderte Bedürfnisse zu reagieren – nehmen Sie sich vorher etwas Zeit. Schreiben Sie all Ihre Ideen übersichtlich zusammen, gern auch als Plus- und Minus-Liste. Vielleicht gehen Sie auch einmal spazieren und schauen über Gartenzäune, blättern durch Gartenzeitschriften oder Gartenbücher.
Notieren Sie einfach, was Ihnen besonders gut gefällt. Das kann der Garten in der Nachbarschaft sein mit mediterranem Flair durch Lavendel, Hortensien und Zitronenbäumchen auf der Terrasse. Oder eine Gartengestaltung in modernen Stil mit klaren Linien und kantigen Gartenelementen aus Metall. Vielleicht aber auch ein romantischer Garten mit Rosenbogen, Kletterpflanzen und Gartenhäuschen, ein klassischer Garten mit Nutz- und Zierbeeten oder eine Gartenanlage im asiatischen Stil mit viel Kies, Gräsern und einem kleinen Teich?
Ideen und Tipps für einen schöneren Garten
Als nächstes sollte der Realitäts-Check kommen: Passt der von Ihnen favorisierte Stil zu dem, was Sie mit der Immobilie vorhaben? Auch wenn Sie derzeit (noch) nicht verkaufen oder vermieten wollen, sollten Sie doch schon mitbedenken, wer Ihre künftige Zielgruppe sein könnte. Ein klassischer Zen-Garten macht sicher wenig Sinn, wenn jüngere Kinder Sandkasten, Schaukel und viel Platz zum Toben brauchen. In anderen Fällen wären ein Sitzplatz mit Gartenmöbeln oder ein Teich mit Holzdeck und Sonnenliegen möglicherweise passender.
Sowohl bei der ersten Gartenplanung als auch der Umgestaltung eines bestehenden Gartens kommt es also darauf an, wozu der Garten vorrangig genutzt werden soll. Ebenso spielt die Größe des Grundstücks eine wichtige Rolle. Egal ob Neuanlage oder Renovierung – ein gut gestalteter Gartenplan sollte immer verschiedene Bereiche aufweisen. Dies lässt kleine Gärten größer wirken und macht Gartenarbeiten und Pflege eines großen Grundstücks nicht zu anstrengend.
Machen Sie zuletzt noch eine ganz praktische Bestandsaufnahme, wenn Sie einem alten Garten einen neuen Anstrich geben wollen. Denn hier gibt es sicher Elemente, die bleiben sollen. Das kann beispielsweise ein Sitzplatz, eine Hecke oder ein hoher Baum sein. Auch wenn Sie vieles komplett umgestalten wollen – Stauden, Gräser, Bodendecker, Rosen, aber selbst ältere Sträucher oder Bäume lassen sich mit Hilfe von Fachleuten umsetzen und bilden so an neuer Stelle einen kostengünstigen harmonischen Blickfang. Bei altem Baumbestand müssen Sie sich vorher bei Ihrer Gemeinde erkundigen, wie die jeweilige Baumschutzverordnung aussieht.
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10 Ideen und Gestaltungselemente für Ihren Traumgarten
Jeder Gartenbesitzer ist anders, doch bei der Gestaltung sollte man sich zwei grundsätzliche Fragen stellen: Wie viel Zeit und Interesse haben die jeweiligen Nutzer des Gartens daran, entsprechende Pflegemaßnahmen selbst vorzunehmen? Wie häufig wird der Garten denn überhaupt genutzt? Hat man diese Punkte geklärt, ist es leichter sich für eine Richtung zu entscheiden, in die man mit der Gartengestaltung gehen will.
Im eigenen Garten entscheidet man für sich selbst, welchen Aufwand man betreiben kann und möchte. Bei vermieteten Immobilien kommt es dagegen auf Ihre Mieter an. Manche Menschen lieben es zu gärtnern und möchten den mitgemieteten Garten(-Anteil) gerne selbst verschönern und aufwerten. Andere wiederum legen Wert auf wenig Arbeit und bevorzugen dementsprechend einen Garten, der wenig Pflege braucht
Smart Garden
Ein Smarter Garten ist ideal für Vermieter, die sich nicht sicher sein können, wie viel Interesse von Seiten der Mietpartei/en an Gartenpflege besteht. Doch ebenso für Eigenheimbesitzer, die viel unterwegs sind oder aus anderen Gründen selbst nur wenige Arbeiten erledigen können.
Mit einem Mähroboter und automatischer Bewässerung empfindlicher Bereiche wie Rasen oder Ziergarten ist hier schon viel gewonnen. Gewächshäuser mit automatischen Fensteröffnern und Bewässerung unterstützen im modernen Gemüsegarten. Per App gesteuerte Beleuchtung, Bewegungsmelder oder Überwachungskameras sorgen für einen höheren Sicherheitsaspekt und lassen sich in alle gängigen Smart-Home-Konzepte einfügen.
Zur smarten Planung gehören aber auch die entsprechenden Pflanzen. Langlebig sollten sie sein, immergrün und vor allem robust, was zu viel oder zu wenig Wasser angeht. Wenn Sie gleich beim Bepflanzen solch praktische Aspekte mit einfließen lassen, wird sich das später auszahlen.
Sichtschutz, Hecken und Zäune
Gärten sind private Rückzugsorte, die wir gern nach außen hin abgrenzen möchten. Mauern oder Zäune gelten jedoch als bauliche Anlagen, die nur bis zu einer bestimmten Höhe genehmigungsfrei sind. Hier muss man also unbedingt die von der jeweiligen Baubehörde zulässigen Höhen, manchmal sogar Materialien erfragen.
Aber auch bei der Pflanzung einer Hecke gibt es je nach Bundesland verschiedene Vorschriften. Für eine sogenannte Grenzbepflanzung – ob zum Nachbargrundstück oder zu öffentlichem Grund – gelten immer Mindestabstände.
Selbst sogenannte Sichtschutzelemente dürfen nicht ohne weiteres an der Grundstücksgrenze angebracht werden. Informieren Sie sich also bereits vorab über die für Ihre Immobilie geltenden Richtlinien, sonst ist der Nachbarschaftsstreit möglicherweise vorprogrammiert.
Gartenräume innerhalb des Gartens mit Gestaltungselementen wie Heckenpflanzen oder Sichtschutz zu schaffen bleibt übrigens von diesen Regelungen ausgenommen.
Vorgarten als Visitenkarte
Der erste Eindruck zählt – das gilt selbstverständlich auch beim Betreten eines Grundstücks oder einer Wohnanlage. Vergessen Sie diesen Aspekt nicht, wenn Sie Ihren Garten optimal gestalten wollen. Ob eine Grundstücksbegrenzung im Zugangsbereich erlaubt ist, entscheiden letztlich die örtlichen Vorgaben. Doch auch ohne Umzäunung und Gartentor lässt sich jeder Eingangsbereich harmonisch und ansprechend aufwerten.
Häufig liegen Vorgärten auf der Schattenseite von Gebäuden, dennoch kann man hier mit den richtigen Pflanzen einen absoluten Hingucker schaffen. Etwa mit einem minimalistischen Kiesgarten mit dekorativen Elementen wie hohen Gräsern, Stelen, solitär stehenden Steinen oder Kleinbäumen.
Terrasse, Sitzplatz, Pergola und Gartenhaus
Eine großzügige Terrasse oder ein zusätzlicher Sitzplatz lassen sich häufig auch im kleinen Grundstück realisieren. Vor dem Bau einer Pergola oder einer Überdachung an Terrasse oder Freisitz, sollten Sie jedoch – wie Sie nun sicher bereits vermuten – bei Ihrer zuständigen Gemeinde nachfragen. Übrigens auch vor der Errichtung eines Gartenhauses. Als Faustregel gilt zwar, dass eine maximale Grundfläche von 30 m² in den meisten Bundesländern nicht genehmigungspflichtig ist, dennoch gibt es immer wieder örtliche Ausnahmen.
Teich, Schwimmteich und Pool
Bei genügend Platz lohnt es sich definitiv über Wasser als Gestaltungselement nachzudenken. Ein kleiner Fertigteich mit Seerosen lässt sich mit Bausätzen und Anleitungen aus dem Fachmarkt recht einfach selbst anlegen. Bei größeren Anlagen wie die eines Schwimmteichs oder eines Pools entscheiden Kubikmeter und/oder Größe in Quadratmetern, ob Sie sich die Anlage genehmigen lassen müssen.
Gemüsebeete und Hochbeete im Nutzgarten
Ein möglichst pflegeleichter Nutzgarten soll Ihre Immobilie aufwerten? Dafür gibt es mittlerweile viele spannende und auch platzsparende Ideen. Hochbeete beispielsweise lassen Gemüse durch bessere Erde, weniger Schädlinge und mehr Wärmespeicherung schneller wachsen. Zudem sind sie bequem zu bearbeiten. Für die Terrasse oder auch im Minigarten an Mauer oder Sichtschutzwand eignen sich moderne vertikale Hochbeete. Gemüsebeete wie zu Omas Zeiten sind heute eher eine Seltenheit, denn meist steht in modernen Gärten nicht so viel Fläche zur Verfügung.
Blumenbeete und Rasenflächen
Rasen und Blumenbeete im richtigen Verhältnis zueinander verleihen dem Garten ein ganz eigenes Größenverhältnis. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man von sehr kleinen oder schmalen Grundstücken mehr hat, wenn man die Rasenfläche möglichst großflächig anlegt. Attraktiv gestaltete Beete, die sich mit Rasen abwechseln, dazu eventuell ein kleiner Durchgang durch einen Rankbogen oder ein blühender Solitärtrauch in der Sichtachse machen einen Garten erst richtig spannend.
Kinderfreundlicher Garten
Es gibt nicht die eine Gartenplanung für immer oder für alle. Das Geheimnis eines Wohlfühl-Gartens ist, dass dieser wandelbar sein und sich an Bewohnern und Lebensphase orientieren sollte. Ein Garten für Kinder sollte Spielplätze wie Sandkiste oder Schaukel enthalten, zudem unverwüstlich und ohne versteckte Gefahrenquellen angelegt werden.
Kantige oder zerbrechliche Gartendekoration, Kiesbeet oder asiatischer Garten, wenn Sie an Familien vermieten möchten? Möglicherweise nicht die beste Idee. Englischer Rasen verträgt sich nicht gut mit Stollenschuhen. Besser auch kein mediterranes Flair mit Oleander auf der Terrasse oder Eibe und Liguster als Hecke, denn diese und viele andere beliebte Gartenpflanzen sind leider giftig. Und selbst ein Miniteich oder eine Regentonne stellen Gefahrenquellen für jüngere Kinder dar.
Grillstation, Getränkebar und Outdoor-Kitchen
Ein Trend, der aus den USA zu uns gekommen ist, sind fest installierte Küchenelemente auf der Terrasse oder im Garten. Richtiggehende Outdoor-Küchen gibt es von vielen Anbietern, inzwischen sogar in wetterfesten Varianten. Weniger kostspielig realisieren lassen sich dagegen Grillstation oder Getränkebar, die man mobil oder halbfest installieren und im Winter ebenso wie die Gartenmöbel im passenden Stauraum einlagern kann.
Steine, Kies und Wege
Unterschiedliche Zonen in größeren Gärten verbindet man am besten mit Gartenwegen. Mit Kies oder Mulch lassen sich diese recht unaufwändig und kostengünstig anlegen. Akkurat angelegte gepflasterte Wege aus Natursteinen sind teurer in der Umsetzung, meistens nicht ohne Fachmann zu realisieren und brauchen zudem mehr Pflege bei der Erhaltung.
Hohe Steinsäulen oder Felsbrocken als Solitäre kennen wir eher aus dem asiatischen Raum, doch auch diese haben mittlerweile ihren Platz in der modernen Gartengestaltung. Felsen und große Solitärsteine gibt es ebenso im Fachhandel wie eine große Auswahl an Natursteinen für Terrasse, Sitzplatz oder kleine Mäuerchen, die Hanglagen abfangen oder Gewürzbeete begrenzen.
Ein gepflegter Garten steigert den Wert jeder Immobilie
Durch eine Um- oder Neugestaltung des Gartens können Sie den Wert jeder Immobilie steigern. Wie wir bereits gesehen haben, kommt es dabei vor allem auf die Zielgruppe an, die Sie bei einem geplanten Verkauf oder einer Vermietung erreichen möchten. Sprechen Sie uns einfach an – als Immobilienprofis geben wir Ihnen auch zur wertsteigernden Gartengestaltung gerne Tipps.
Gelungene Gartengestaltung als Plus im Exposé
Sie wollen Ihre Immobilie in näherer Zukunft verkaufen? Bedenken Sie bei geplanten Verschönerungsarbeiten bitte, dass jedes Exposé durch einen gepflegten Garten aufgewertet wird. Exposés enthalten mittlerweile nicht nur Fotos, sondern oft auch Drohenaufnahmen oder Links zur virtuellen Besichtigung. Gerade dafür ist der erste Eindruck wichtig – und der beginnt nun einmal mit dem attraktiv gestalteten Außenbereich der Immobilie.
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Ein schöner Garten spricht für eine hochwertige Immobilie
Nähert man sich über einen schlampig gepflasterten Vorplatz oder einem mit Unkraut bewachsenen Weg einem Hauseingang, entsteht ganz automatisch das Gefühl, in einer vernachlässigten Umgebung zu sein. Wie wird es dann erst Innen aussehen, ist die Frage, die man unwillkürlich im Kopf hat.
Der schönste Wohnraum wird gleich weniger attraktiv, wenn der Blick durch die Fenster auf einen verwilderten Garten fällt. Morscher Holzbelag oder Platten mit Algenbelag auf der Terrasse? All diese vermeintlichen Kleinigkeiten, die mit geringen Investitionen zu beheben wären, werden bei Kauf- oder Mietinteressierten den Eindruck einer weniger hochwertigen Immobilie hinterlassen. Im Gegenzug dazu wertet eine gepflegte Umgebung mit attraktiver Außengestaltung Ihre Immobilie entscheidend auf.
Ein gepflegter Garten hat Wirkung auf Verkaufspreis oder Miete
Selbstverständlich lassen sich auch Häuser oder Wohnungen mit Wildwuchs im Garten verkaufen und vermieten. Der ein oder andere Interessent wird sicher gleich erwähnen, dass er sich gerne selbst darum kümmern wird. Ein ungepflegter Garten, in den noch jede Menge Zeit und Geld zu investieren sind, wird sich jedoch immer negativ auswirken, wenn es später ans Verhandeln geht. Anders gesagt: Je gepflegter der Garten, desto besser sind Ihre Argumente, wenn es um die Höhe der Miete oder des Verkaufspreises geht.